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RWM 01-02
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Schwalm, Andreas & Hofmann, Klaus:
Zu wenige Waffenschmieden für zwei Armeen
In: RWM-Depesche 01, S. 10-13
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Die Vereinigten Staaten verfügten bei Kriegsbeginn über zwei staatliche Waffenfabriken. Auch waren einige Gewehrmodelle von Privatfirmen gebaut worden. Die Kapazitäten reichten aber nicht aus, um die zwei verfeindeten Heere zu beliefern.
Von Andreas Schwalm & Klaus Hofmann
Die Infanterie hatte auch in diesem Krieg als Masse der Truppe eine wesentliche strategische Bedeutung. Ihre Bewaffnung war deshalb maßgeblich für den Kriegsverlauf. Waffeninteressierten, die an den Bürgerkrieg denken, fällt vielleicht zuerst das M 1861 Springfield-Gewehr oder der berühmte Spencer-Karabiner ein. Weniger bekannt ist der Umstand, daß viele dieser Waffen erst nach Gettysburg (1863), namentlich in den letzten beiden Kriegsjahren, ausgegeben wurden oder bei der Masse der Truppen verfügbar waren. Zuvor sah die Lage, besonders auf dem westlichen Kriegsschauplatz, ganz anders aus.Die Bewaffnung der Infanterie bestand auf beiden Seiten aus einer bunten Mischung von älteren aptierten Steinschloßgewehren der Modelle 1816 und 1840, dem glatten Infanteriegewehr M 1842 und einer zunehmenden Vielfalt sehr unterschiedlicher europäischer Importwaffen. Auch später noch galt dies für die Konföderierten. Nur wenige glückliche Truppenteile erhielten eine geringe Anzahl neuer Waffen oder die durchaus auf der Höhe der Zeit befindliche Mississippi-Rifle M 1841.
Die Menge der verfügbaren Waffen und der vorhandenen Kapazitäten am Vorabend des Krieges war durch die Entwicklung in den Jahrzehnten vor dem Krieg bedingt. In den Jahren nach der Unabhängigkeit von England bauten die Vereinigten Staaten eine eigene Waffenfertigung auf. Der Kongreß verfügte 1794 die Errichtung von zwei staatlichen Fabriken. Diese wurden 1794 in Springfield (Massachusetts) und 1796 in Harpers Ferry (Virginia) eingerichtet. 1795 begann in Springfield die Massenproduktion von Waffen für die Infanterie in Form des Modells 1795 nach französischem Vorbild, ab 1800 in Harpers Ferry. Bald stellte sich heraus, daß die staatliche Produktion nicht den gesamten Bedarf decken konnte. Das erschien bedenklich, da sich die führenden Militärmächte Europas während der Koalitionskriege in dauerhaften Konflikten befanden. Die junge Nation befürchtete zu Recht, in diese Auseinandersetzungen einbezogen zu werden, zumal England und Frankreich große Territorien auf dem amerikanischen Kontinent besaßen. Daher wurden bereits ab 1798 Aufträge an private Hersteller in den Neuengland-Staaten vergeben, die jedoch insgesamt Stückzahlen von meist deutlich weniger als jeweils 3000 Exemplaren herstellten. Die Kriegsgefahr war 1808 schließlich so groß, daß das ...
Den vollständigen Artikel finden Sie in der RWM-Depesche 01 ab Seite 10.